Pressedienst NABU Oldenburg aktuell - archiv
Nur noch 6 Wochen bis die "Raser der Lüfte" zurückkehren NABU ruft auf: Jetzt Nistkästen für Mauersegler anbringenOldenburg, Oldenburger Land, d. 15.3.2024: Mauersegler sind mit bis zu 200 km/h die wahren Raser in den Lufträumen der Städte. „Meist kehren die Mauersegler um den 1.Mai herum aus ihren westafrikanischen Überwinterungsgebieten nach Norddeutschland zurück – und verlassen uns ebenso pünktlich um den 1. August herum. Wenn sie Anfang Mai bei uns ankommen, suchen sie schon bald die Brutplätze auf. Dazu zählen Hohlräume unter Dachziegeln oder Verschalungen und anderes mehr; Mauersegler sind dabei nicht sonderlich wählerisch – Hauptsache, sie können geschützt brüten“, weiß Mario Göwert, Regionalgeschäftsstellenleiter des NABU Oldenburger Land, zu berichten.
„Mauersegler, die von manchen Menschen mit Schwalben verwechselt werden, aber mit gut 40 Zentimetern Flügelspannweite deutlich größer sind, werden nicht ohne Grund als „Sommervögel“ bezeichnet, weil sie sich nur ein gutes Vierteljahr in unseren Breiten aufhalten. Sie sind dem Menschen bereits vor Jahrhunderten mit dem Entstehen der Dörfer und Städte gefolgt; vom einstigen Felsbrüter wurden sie zu einer Art, deren „Felsen“ künftig höhere Häuser waren und deren „Schluchten“ die Straßen“, berichtet Göwert. Über den Dächern und in den Gassen hört man im Sommer stets ihre eindringlichen sirrenden Rufe, verbunden mit wendigen und rasanten Flugmanövern.
Mauersegler verbringen fast ihr gesamtes Leben in der Luft – ihre kurzen Stummelbeinchen deuten bereits darauf hin. Tatsächlich fangen sie Insekten im wendigen Flug, oftmals schrauben sie sich dabei bis zu atemberaubenden 3.000 Metern in die Höhe, nehmen dort auch Flüssigkeit auf und sogar die Paarung klappt in den Lüften! Auch das durch Speichel zusammengehaltene Nistmaterial wie Halme, Federn, Haare und Anderes, werden dort aufgeschnappt. Nur eines klappt nicht in der Luft: die Brut!
Die Brut findet in den erwähnten Hohlräumen und Nischen statt. „Und hier beginnt das Problem“, so Göwert: „Durch veränderte Bauweisen sowie energetischen Sanierungen – aus Klimaschutzsicht unverzichtbar – finden die Mauersegler immer weniger Brutplätze. Dem sollte schnellstens entgegengewirkt werden und so ist es umso wichtiger, dass mehr Nisthilfen angebracht werden, so beispielsweise an Privathäusern unter dem First oder Giebel, an Schulen und Industriehallen, mindestens jedoch 6 Meter hoch. „Mauersegler haben es gerne gesellig“, fügt der Naturschützer Mario Göwert hinzu, „deshalb ist anzuraten, möglichst mehrere Kästen nebeneinander anzubringen. Wer eine größere Anzahl solcher Kästen anbringt, hat größere Chancen, dass sie alsbald beflogen werden.“
Bereits in der Vergangenheit gab es von der NABU-Stiftung Oldenburgisches Naturerbe ein, durch die Niedersächsische Umweltstiftung Bingo gefördertes Projekt, das von Manuela Vosskuhl durchgeführt wurde. Dadurch konnten an Privathäusern und an vielen öffentlichen und gewerblichen Gebäuden insgesamt über 170 neue Brutplätze durch die Anbringung von Nisthilfen geschaffen werden. So findet man mittlerweile Brutkolonien an vielen bekannten Oldenburger Gebäuden, so etwa am Herbart-Gymnasium, an der Liebfrauen-Schule, am Oberkirchenrat der Ev.-Luth. Kirche, am Casablanca sowie am Polizeipräsidium. Im Jahr 2022 wurden in der Stadt Oldenburg insgesamt 473 Brutplätze erfasst. Auch in diesem Jahr werden wieder die Brutplätze kartiert.
Wer den Mauerseglern helfen möchte, findet verschiedenen Ausführungen von Bruthöhlen in der NABU-Geschäftsstelle. So gibt es fertige Holzbetonkästen und Naturholzkästen. Bei Neubauten und Sanierungen besteht die Möglichkeit sogenannte Niststeine zu verbauen, diese sind im freien Handel erhältlich.
Informationen rund um den Mauersegler gibt es vor Ort in der NABU Geschäftsstelle in Oldenburg, Am Schlosswall 15 oder telefonisch unter 0441-25600.
Das Info-Paket „Stichwort Mauersegler“ kann gegen Einsendung von 5 Euro, beim NABU Oldenburger Land, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg, bezogen werden.
Presserechtlich verantwortlich: Mario Goewert, NABU Oldenburg, Schlosswall 15, 26122 Oldenburg Pressedienst NABU Oldenburg aktuell - archiv
|