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Seinen wissenschaftlichen Namen - Athene noctua - verdankt dieser kleine Eulenvogel der griechischen Göttin Athene. Hauptlebensraum des Steinkauzes sind Höhlen alter Obst- und Nußbäume, die er mit seiner Partnerin auch mehrere Jahre in Folge als Quartier nutzt. Als "Standvogel" wandert der Steinkauz nur selten. Beute sucht er meist in der unmittelbaren Umgebung seiner Wohnhöhle.
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Junger Steinkauz am Rande einer Obstbaumwiese |
Im Rahmen von Flurbereinigungsmaßnahmen wurden etliche alte Obstanlagen mit entsprechenden Höhlungen gerodet, was direkt zur akuten Wohnungsnot bei den Steinkäuzen führte; und auch der Jagdraum, die Kleintier-reichen Wiesen unter den Obstbäumen, verschwand zusammen mit den Nistgelegenheiten. Die allgemeine Intensivierung der Landwirtschaft und die damit verbundene Verringerung des Nahrungsangebotes verschärften die Situation zusätzlich. Dabei ist der Steinkauz gar nicht wählerisch: bei ausreichendem Höhlenangebot findet er auch in intensiv landwirtschaftlich genutzten Gebieten seinen Lebensraum, wenn er einen kleinräumigen Wechsel unterschiedlicher Nutzungsformen vorfindet. Bis zum Jahr 2000 wurde der Steinkauz-Bestand beispielsweise im gesamten Landkreis Vechta auf unter 20 Brutpaare geschätzt, womit die kleine Eule leider zu den besonders bedrohten Tierarten unserer Region zählt.
Aktiv für den Steinkauz
Was können wir für den Steinkauz tun? An erster Stelle steht die Schaffung eines ausreichenden Höhlenangebots. Sogenannte "Steinkauzröhren", also künstliche Nisthilfen, werden gern angenommen. Damit kann auch kurzfristig schon geholfen werden. Mittel- und langfristig sollten natürliche Brutplätze gesichert bzw. geschaffen werden. Dazu gehört die Pflege und Neuanlage von Streuobstwiesen und Kopfbäumen. Und auch die Unterschutzstellung alter Obstgärten, deren Nutzung längst aufgegeben wurde, kann für den Steinkauz - und viele andere Tier- und Pflanzenarten - die Rettung bedeuten.
Der NABU Vechta hat Anfang 1999 das "Artenschutzprogramm Steinkauz" ins Leben gerufen, um die bedrohliche Situation des Steinkauzes entscheidend zu verbessern. Dabei konnte man auf mehr als 20jährige Erfahrungen zurückgreifen. Zum Artenschutzprogramm gehören die Kartierung geeigneter Lebensräume, das Ausbringen und die Pflege von Nisthilfen sowie die Pflege und Neuanlage von Streuobstwiesen und Kopfbäumen. Daneben sucht der NABU den Dialog mit der Landwirtschaft. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer arbeiten am Artenschutzprogramm mit. Der Ansprechpartner für alle an der Steinkauz-AG Interessierten im südlichen Oldenburger Münsterland ist Ludger Frye - er versendet auf Anfrage auch den jeweils aktuellen "Steinkauz-Rundbrief".
Der NABU Cloppenburg: Nach dem Auftakt zum neuen Steinkauzprojekt des NABU in Niedersachsen im Januar 2008 haben sich in der NABU-OG Cloppenburg einige Mitglieder und Ornithologen entschlossen, ein regionales Projekt im Landkreis Cloppenburg voranzutreiben. Zunächst werden in möglichen Lebensräumen neue Standorte/Reviere von Steinkäuzen mit Klangattrappen festgestellt und kartiert. Später sollen dann Brutröhren aufgehängt und weitere Maßnahmen zum Artenschutzprogramm verwirklicht werden. Ein Tipp zum Eigenbau von Brutröhren hierfür können sehr gut ausgediente Holz-Rolläden verwendet werden; die Cloppenburger NABU-Mitglieder haben damit sehr gute eigene Erfahrungen gemacht (Nachfrage bei entsprechenden Fachfirmen, die alten Rolläden landen meistens auf dem Müll).
In den ersten Monaten haben die Aktiven bereits über 30 Standorte/Reviere des bedrohten Steinkauzes festgestellt, dies ist ein überraschendes Ergebnis und spornt dazu an, das Schutzprojekt weiter voran zu treiben. Wer Informationen zu möglichen Standorten geben kann oder sich am Projekt beteiligen möchte, kann sich an den Ansprechpartner Josef Schnötke von der NABU-OG Cloppenburg wenden.
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Steinkauz vor seiner Brutröhre |
Im Landkreis Ammerland ist der NABU ebenfalls aktiv für den Erhalt der letzten Steinkäuze unserer Region. Wenn die Strukturierung der Landschaft auch noch deutlich vielfältiger ist als im extrem intensiv genutzten südoldenburger Raum, so ist die Grundsituation jedoch ganz ähnlich wie im Landkreis Vechta. Somit sind auch die Aufgaben ähnlich gestellt: Kartierung der Restbestände, Schaffung von geeigneten Nisthilfen und Verbesserung der Lebensbedingungen für den Steinkauz. Das NABU-Steinkauz-Projekt im Ammerland wird aus Mittln der Niederächsischen Lottostiftung gefördert. Etwa 40 Steinkauzröhren wurden im Jahr 2000 ausgehängt - allerdings bislang ohne einen Bruterfolg verzeichnen zu können; doch wer seltenen Tieren helfen möchte, braucht manchmal auch einen langen Atem...
Am Naturschutz-Zentrum Dammer Berge wurde im Oktober 2002 ein "Steinkauzgarten" eröffnet - hier werden beispielhaft die Lebensräume und ihre notwendige Ausstattung gezeigt, die für das Überleben und eine Ansiedlung des bedrohten Steinkauzes unabdingbar sind. Dieser Schaugarten ist natürlich jederzeit während eines Besuches im Naturschutz-Zentrum zu besichtigen...
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